Was macht der Wasserzoll?
Auch auf dem Wasser ist der Zoll unterwegs und schützt sowohl die EU-Außengrenze als auch die Küsten, Seen und Meere selbst.
So verhindert der Wasserzoll Schmuggel auf hoher See und überwacht auch hier den Warenverkehr mit dem Ziel, dass Verbote und Einfuhrbeschränkungen eingehalten werden. Im Warenverkehr werden neben Zölle auch Verbrauchsteuern sowie die Einfuhrumsatzsteuer erhoben. Außerdem stellt der Wasserzoll die Verkehrs- und Schiffssicherheit auf See sicher, schützt Seeanlagen wie Windparks und Förderplattformen, führt Fischereikontrollen durch, überwacht die Einhaltung der Bestimmungen zum Meeres- und Umweltschutz und leistet Hilfe in Seenotfällen.
Der Wasserzoll ist in Deutschland auch Teil des Koordinierungsverbunds der Küstenwache Deutschlands, in dem gemeinsam mit weiteren Behörden die Grenzaufsicht an den EU-Außengrenzen auf dem Wasser wahrgenommen wird.
Die Besatzungen der Zollboote bestehen aus rund 400 Zöllner:innen mit nautischen oder schiffstechnischen Patenten oder Quereinsteiger:innen mit absolvierten maritimen Fortbildungen. 31 Zollboote, davon zwei SWATH-Schiffe in moderner Doppelrumpfbauweise, stehen für den Einsatz auf See zur Verfügung.
Um all diese Aufgaben effektiv erfüllen zu können, hat sich der Wasserzoll mit sechs weiteren Landes- und Bundesbehörden mit maritimen Vollzugs- und Sicherheitsaufgaben unter dem Dach des Maritimen Sicherheitszentrums in Cuxhaven zu einem Kooperationsnetzwerk zusammengeschlossen.
ZOLL KURZ VERHÖRT | Nele vom Wasserzoll – Wie ist eigentlich die Arbeit auf der Nordsee?
Wo ist der Wasserzoll im Einsatz?
Die vielfältigen Aufgaben erfüllt der Wasserzoll auf der Nord- und Ostsee, den Häfen des Bezirks sowie auf dem Bodensee im Dreiländereck Deutschland, Österreich und Schweiz. Das Einsatzgebiet erstreckt sich auf circa 3.660 Kilometer deutsche Küstenlinie, auf 15.055 Quadratkilometer Küstenmeer sowie auf die ausschließlichen Wirtschaftszonen der Bundesrepublik Deutschland mit einer Fläche von 48.050 Quadratkilometern.
Welche Voraussetzungen muss man beim Wasserzoll mitbringen?
Um diese Aufgaben ausführen zu können, gibt es an werdende Wasserzöllner:in einige besondere Anforderungen.
Neben der Ausbildung oder dem dualen Studium beim Zoll als Start der Zoll-Karriere, müssen Bewerberinnen und Bewerber entsprechende Ausbildungen und Nachweise besitzen.
Allgemeine Einstellungsvoraussetzungen:
- Für den mittleren Dienst: Du hast oder erwirbst in Kürze den Realschulabschluss oder Hauptschulabschluss mit zweijähriger anerkannter Berufsausbildung.
- Für den gehobenen Dienst: Du hast oder erwirbst in Kürze das Abitur oder einen zu einem (Fach)Hochschulstudium in Nordrhein-Westfalen berechtigenden Bildungsabschluss oder einen als gleichwertig anerkannten Bildungsstand.
- Du besitzt die deutsche bzw. eine EU- oder EWR-Staatsangehörigkeit.
- Du bist nicht vorbestraft.
- Du stimmst einer Sicherheitsüberprüfung zu (nur relevant für ausgewählte Einsatzbereiche).
Du legst das Deutsche Sportabzeichen mindestens in Bronze bis spätestens zum 15. Juni des Einstellungsjahres ab.
Für den Wasserzoll werden im mittleren und gehobenen Dienst spezielle Stellen ausgewiesen, auf die du dich nur bewerben kannst, wenn du neben den allgemeinen Einstellungsvoraussetzungen mindestens eine der folgenden nautischen oder technischen Voraussetzungen erfüllst:
Für den mittleren Dienst:
- Befähigungszeugnis als "Nautischer Wachoffizier auf Kauffahrteischiffen bis 500 Bruttoraumzahl in der nationalen Fahrt"
- Befähigungszeugnis für die Fischerei (BKW) mit der Befähigung "Wahrnehmen der Aufgaben eines nautischen Schiffsoffiziers auf Fischereifahrzeugen in der Kleinen Hochseefischerei"
- Befähigungszeugnis als "Schiffsmaschinist im Technischen Dienst auf Schiffen mit einer Antriebsleistung bis zu 750 kW"
Angehörige oder ehemalige Angehörige der Deutschen Marine mit folgender abgeschlossener militärfachlicher Ausbildung (Lehrgang F 2, Bootsmann):
- Decksdienst (Verwendungsreihe 11)
- Navigationsdienst (Verwendungsreihe 26)
- Antriebstechnik (Verwendungsreihe 42)
- Elektrotechnik (Verwendungsreihe 43)
- Schiffsbetriebstechnik (Verwendungsreihe 44)
Für den gehobenen Dienst:
- Befähigungszeugnis als "Nautischer Wachoffizier auf Kauffahrteischiffen bis 500 Bruttoraumzahl in der nationalen Fahrt"
- Befähigungszeugnis für die Fischerei (BKW) mit der Befähigung "Wahrnehmen der Aufgaben eines nautischen Schiffsoffiziers auf Fischereifahrzeugen in der Kleinen Hochseefischerei"
- Befähigungszeugnis als "Schiffsmaschinist im Technischen Dienst auf Schiffen mit einer Antriebsleistung ab 2.700 kW"
Angehörige oder ehemalige Angehörige der Deutschen Marine, die der Dienstgradgruppe der Unteroffiziere mit Portepee angehören/angehörten mit folgender abgeschlossener militärfachlicher Ausbildung (Lehrgang F 2, Bootsmann):
- Decksdienst (Verwendungsreihe 11)
- Navigationsdienst (Verwendungsreihe 26)
- Antriebstechnik (Verwendungsreihe 42)
- Elektrotechnik (Verwendungsreihe 43)
- Schiffsbetriebstechnik (Verwendungsreihe 44)
Bei Angehörigen oder ehemaligen Angehörigen der Deutschen Marine aus der Offizierslaufbahn wird nach Prüfung der vorgelegten Befähigungsnachweise im Einzelfall entschieden.
Wie und wo kann ich mich beim Wasserzoll bewerben?
Füge deiner elektronischen Bewerbung folgende Unterlagen hinzu:
- Tabellarischer Lebenslauf
- Kopie sämtlicher Schulabgangs- und Prüfungszeugnisse - bei noch nicht erworbenem Schulabschluss Kopie der letzten beiden Schulzeugnisse - sowie gegebenenfalls Zeugnisse und Nachweise über eine Berufsausbildung beziehungsweise berufliche Tätigkeiten
- Nachweis über den Besitz des Deutschen Sportabzeichens mindestens in Bronze, das nicht älter als ein Jahr sein darf (spätester Vorlagezeitpunkt: 15. Juni des Einstellungsjahres im mittleren Dienst bzw. zum 15. Dezember für eine Einstellung zum 1. März oder 15. Juni für eine Einstellung zum 1. September im gehobenen Dienst)
- Kopie des nautischen oder technischen Befähigungszeugnisses
- Unterschriebene Einverständniserklärung zum Datenschutz und ggf. Einverständniserklärung der gesetzlichen Vertretung bei Minderjährigen mittels Formular Einverständniserklärung zum Online-Bewerbungsverfahren
- Ggf. Kopie des Schwerbehindertenausweises oder des Bescheids über die Gleichstellung mit den schwerbehinderten Menschen
- Kopie des Zulassungs- beziehungsweise Eingliederungsscheins oder der Bestätigung gemäß § 10 Abs. 4 des Soldatenversorgungsgesetzes sowie Dienstzeugnisse der Bundeswehr
Zusätzlich bei Angehörigen oder ehemaligen Angehörigen der Deutschen Marine:
- Kopie des entsprechenden Ausbildungstätigkeitsnachweises
Eine Einstellung zum 1. September 2026 auf eine spezielle Stelle für den Wasserzoll ist im mittleren Dienst bei folgenden Hauptzollämtern möglich:
Im gehobenen Dienst sind es für eine Einstellung zum 1. März und 1. September 2026 folgende Hauptzollämter: